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Weihnachtliche Aberglauben

Weihnachtliche

Im letzten Artikel haben wir von Gewohnheiten und Traditionen gesprochen, welche in Tschechien zu Weihnachten eingehalten werden. Neben diesen existieren aber noch eine ganze Reihe von Aberglauben – heute sagen wir euch also, was Ihr an Heiligabend besser tut oder auch nicht tut, was Glück bringt und was wieder rum Pech bringt.

GEBT ACHT AUF …

An Heilig Abend wird z.B die Wäsche nicht gewaschen – falls doch, bringt das Pech ins Haus, aber Vorsicht sei auch am 23. geboten, denn an Heilig Abend soll man nicht einmal die Wäsche aufhängen! Ihr bring so euren Nahestehenden den Tod, genau gesagt das Erhängen. Schreibt euren Partnern oder Geliebten nichts Verliebtes, weil dies eine Trennung im nächsten Jahr bedeutet. Vor der Mitternachtsmesse wird in Tschechien nie genäht. Es wird gesagt, das Werk würde während der Messe von Mäusen zerstört werden, mit anderen Worten, die Arbeit kommt dann zu Nichte. Falls Ihr eine Farm besitzt, an Heilig Abend werden nie die Stallungen gereinigt – das Vieh würde dann hinken.

WAS BRINGT EUCH GLÜCK …

Glück bringt vor allem der Heilige Abend und der Erste Weihnachtstag, jedoch nur falls diese auf den richtigen Tag fallen. Heiliger Abend am Montag bedeutet eine gute Ernte und viel Honig, am Dienstag dann viel Wein und Getreide. Der Erste Weihnachtstag am Donnerstag bedeutet, dass Ihr euer Vieh günstig verkaufen werdet und am Freitag bedeutet er einen heißen Sommer und schönen Herbst. Verzweifelt aber nicht, es gibt immer noch drei Dinge, welche Ihr selbst beeinflussen könnt. Backt am 25. Dezember frisches Brot oder sammelt frisch gelegte Eier und esst diese zusammen mit eurer Familie – diese Köstlichkeiten haben Ihre magische Kraft und bringen Erfüllung für die ganze Familie. In der Nacht zum Ersten Weihnachtstag könnt Ihr dann aus einem Gewehr in Richtung Mond schießen (bitte sehr vorsichtig und nur mit einer Erlaubnis! :D) – dies garantiert euch im nächsten Jahr grenzloses Glück.

ABERGLAUBEN BEI DEM WEIHNACHTSESSEN

Die Tschechen sind ein Abergläubisches Volk und so halten sie neben dem „dürfen / nicht dürfen“ auch eine Reihe weiterer Dinge ein, sodass ihr nächstes Jahr glücklich und zufrieden sein werdet. Hier nur noch eine schnelle Liste – erwägt selbst, ob es nicht einen Versuch wert ist 😉

Auf dem Weihnachtstisch sollten laut Tradition neun Gerichte stehen, dies deutet auf eine Fülle des Essens im nächsten Jahr hin. Eine magische Kraft hat auch das Tischtuch, welches den Weihnachtstisch bedeckt. Hauswirte haben das Tischtusch dann im Frühling beim Getreide säen benutzt, damit das Getreide schön wird und nicht vom Hagel zerschlagen wird. Für häufige Ernteerträge sollte man vor dem Abendessen einen Löffel Erbsen essen. Man kocht auch eine Suppe mit langen Nudeln, damit der Roggen lange Ähre hat. Die Essensreste wurden in die Erde vergraben, damit der Boden fruchtbar wird. Der letzte Punkt in Sachen Ernte und Fülle beim Essen ist, dass die Hauswirtin während des Weihnachtsessens nicht vom Tisch aufstehen darf – es bedienen also die Mädels, eventuell auch andere Familienmitglieder. Wieso? Denn würde sie aufstehen, säßen die Hennen nicht auf den Eiern.

Natürlich denkt man an Weihnachten auch an finanziellen Reichtum, Gesundheit, Glück und das Heiraten.

Vor dem Weihnachtsessen kommt zunächst ein Gebet, welches mit einer Erinnerung an die Verstorbenen beendet wird. Wer dann unter dem Weihnachtstisch Barfuß auf einer Axt die Füße ruht, der wird im nächsten Jahr keine Fußschmerzen haben und bleibt das ganze Jahr über gesund. Legt am Abend vor dem Heiligen Abend auch eine Nuss an euer Bett – knackt die Nuss nach dem Erwachen auf, so sichert Ihr euch für das nächste Jahr Ruhe vor Bettwanzen und Flöhen. Knoblauch und Honig sichern die Gesundheit, Erbsen geben Kraft. Falls Ihr bei am Tisch Wein verschüttet, erwartet innerhalb eines Jahres eine Taufe. Gerichte aus Hirse und Linsen bringen der Familie Reichtum, eine Münze unter dem Teller zumindest etwas Geld. Genauso solltet Ihr euch den Reichtum mit einer Schuppe vom Karpfen sichern, welche Ihr in das Portemonnaie steckt und sie das ganze Jahr über dort tragt, so dass das Geld an euch kleben bleibt.

Falls Ihr Glück wollt, esst beim Weihnachtsessen ein Stückchen hartes Brot und vergesst nicht den Stamm des Weihnachtsbaums in eine Kette einzuwickeln, wodurch die Familie von bösen Geistern geschützt wird.​

Frohe Weihnachten!!!